06.03.17

Nachhaltige Filmproduktion – Tipps aus dem Grünen Drehpass

Ein umweltschonender Umgang mit den Ressourcen versteht sich bereits in Branchen aller Art als ein zentrales Leitmotiv unternehmerischen Handelns – nicht zuletzt aufgrund zunehmender Anforderungen und Ansprüche aus der Öffentlichkeit. Auch die Filmindustrie goes green, wenngleich noch mit zaghaften Schritten: „Laut einer Umfrage aus dem vergangenen Jahr sei zwei Dritteln der Filmproduzenten klar, dass in Sachen Nachhaltigkeit etwas passieren müsse […]. Nur knapp die Hälfte der Produzenten versuche jedoch tatsächlich nachhaltig zu produzieren, was zumeist mit den damit verbundenen höheren Kosten erklärt werde“, erklärte der Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. am 15. Februar 2017.

Weltweit gibt es bereits zahlreiche Initiativen und Filmproduktionsfirmen, die sich mit einer grünen Filmproduktion beschäftigen. So auch die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, die für einen umweltbewussten Filmdreh den Grünen Drehpass verleiht und einen Best Practice Guide mit zahlreichen umweltfreundlichen Alternativen für die Filmproduktion veröffentlicht hat, hier erfahrt ihr mehr. Nachfolgend wollen wir einige dieser Tipps vorstellen, um zu zeigen was nachhaltige Filmproduktion in der Praxis bedeutet.

Generell gilt eine frühzeitige und ausführliche Planung und die Einbindung und Motivierung aller Mitarbeiter*innen. Empfohlen wird die Berechnung des CO2-Fußabdruckes mithilfe des CO2-Rechners, auch als Vergleich für das bisherige Wirtschaften. Häufig entsteht ein hoher Stromverbrauch, aufgrund des hohen Lichtbedarfs in der Produktion. Hier kann die Nutzung von LED und Eco-Halogenlampen, der Bezug von regionalen Ökostromanbietern mit alternativen Energiequellen und das bewusste Ein- und Ausschalten des Lichts den Stromverbrauch deutlich senken. Auch beim Heizen sollte nach Möglichkeit auf Solar- oder Windenergie zurückgegriffen werden. Bürobedarf kann gemietet werden, bei Bestellungen können Lieferanten um wenige Verpackungen gebeten werden und auf die Nutzung von Papier sollte so weit es geht verzichtet werden. Das Catering stellt eine weitere wichtige Anlaufstelle für grüne Maßnahmen dar. Hier sollte insbesondere auf Wegwerfgeschirr und unnötige Verpackungen verzichtet werden. Lebensmittel sollten aus saisonalem, regionalem und fairem Anbau stammen, hygienisch verwertbare Lebensmittelreste können gespendet werden. Rund um das Thema Transport gilt: So wenig wie möglich fliegen, so wenig wie möglich stark benzin-/dieselverbrauchende Privatwägen nutzen. Für Müllvermeidung kann man die örtliche Abfallwirtschaft kontaktieren, Lieferanten bitten große Verpackungen zurückzunehmen und Abfall sorgfältig trennen. Bei Reinigungen sollte auf umweltfreundliche Reinigungs- und Waschmittel mit Öko-Zertifizierungen geachtet werden. On set wäre der Verzicht auf Generatoren die beste Lösung, ansonsten kann man sich nach umweltfreundlichen Generatoren informieren. Kostüme leihen anstatt neue zu kaufen und nicht mehr benötigte Kostüme können beispielsweise an Altkleidersammlungen gespendet werden. Requisiten und Szenenbilder sollten möglichst mehrmals genutzt werden, aus Second-Hand-Artikeln zusammengestellt werden und zum Beispiel an Schulen gespendet werden, wenn kein Verwendungsbedarf mehr besteht. Genutzte Farben sollten auf keinen Fall im Abwasser landen, sondern fachgerecht entsorgt werden.

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