Der Fahrradbus oder die Entdeckung der Langsamkeit

20.06.17

Der Fahrradbus oder die Entdeckung der Langsamkeit

Was es nicht so alles gibt: Vor drei Jahren wurde in Wernau am Neckar zur Schonung der natürlichen Ressourcen der erste Fahrradbus entwickelt. Auf  bequeme und umweltfreundliche Art und Weise können Menschen mit ihm gemeinsam oder auch alleine von A nach B fahren.

„Der Fahrradbus besteht aus gleichartig aufgebauten Modulen für jeweils zwei Personen, die mit Kupplungen verbunden werden. Es entsteht ein Mehrpersonen-Liegefahrrad mit günstigen ergonomischen und aerodynamischen Eigenschaften. Die Fahrradbus-Module können auch einzeln gefahren werden. Dazu wird die Deichsel durch ein Vorderrad ersetzt“ (http://fahrradbus.com/). Am effektivsten ist das Fahren, wenn viele Menschen gemeinsam fahren und ihre Muskelkraft einbringen. Dies wird durch individuelle Gangschaltungen für jeden einzelnen Sitz erleichtert. Zudem können sich weiter hinten sitzende Personen auch gut unterhalten oder anderweitig beschäftigen während sich die vorderen Module um das  Lenken kümmern. Der Fahrradbus ist nicht auf eine möglichst hohe Geschwindigkeit ausgelegt, sondern auf Komfort und eine Wiederentdeckung der Langsamkeit in Zeiten ruhelosen Leistungsstrebens.

Die Bauanleitung ist im Internet öffentlich verfügbar. Durch die einfache Bauweise können mehrere Menschen innerhalb weniger Wochen die Fahrradbusmodule bauen und die einzelnen Module nach Belieben ausstatten und gestalten.

Das Fahrradbus-Team führt Bau-Workshops durch, verleiht den Fahrradbus auf Spendenbasis und bietet auch Führerscheinkurse an. Ein Blick auf die Website lohnt sich 😉

© Fahrradbus


Der Fahrradklimatest 2016

06.06.17

Fahrradklimatest 2016

Letztes Jahr im Herbst fand zum siebten Mal in Folge der Fahrradklimatest des ADFCs statt. Hierbei handelt es sich um Deutschlands größte Befragung zum Radfahrklima, welche im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 vom BMVI gefördert wird. Ob das Radfahren in der eigenen Stadt Spaß oder Stress bedeutet ist das dominierende Erkenntnisinteresse der Befragung. In einem Fragebogen wird beispielsweise erfragt, ob Radwege im Winter geräumt werden oder ob die Befragten sich auf dem Fahrrad sicher fühlen. Mittels der Ergebnisse sollen politische Verantwortliche darauf aufmerksam gemacht werden, an welchen Stellen Handlungs- und Verbesserungsbedarf besteht. „[…] Mit dem Fahrradklima-Test wollen wir den Städten und Kommunen aber vor allem ein Instrument an die Hand geben, das ihnen hilft, das Fahrradklima vor Ort besser einzuschätzen und Erkenntnisse für ihre Fördermaßnahmen zu gewinnen“ (www.adfc.de).

Bei der Befragung im vergangenen Jahr haben über 120.000 Menschen teilgenommen und das Radfahren in 539 Städten bewertet. Am 19. Mai wurden nun endlich die Gewinner*innen des Fahrradklimatests bekannt gegeben und preisgekürt. Je nach Einwohner*innenanzahl wurden die drei fahrradfreundlichsten Städte ausgezeichnet sowie die Städte, die seit der letzten Befragung am meisten neue Pluspunkte bekommen haben. Die Gewinnerstädte sind (nach abnehmender Einwohner*innenklasse sortiert): Münster, Karlsruhe, Freiburg, Göttingen, Hamm, Erlangen, Bocholt, Nordhorn, Wesel, Reken, Wettringen und Heek. Unter den Aufholer*innen haben  Bochum, Wuppertal, Augsburg, Pforzheim, Regensburg, Offenbach, Marburg, Hanau, Iserlohn, Baunatal, Gevelsberg und Zirndorf das Rennen gemacht.


© Radlhauptstadt München / Gleb Polovnykov

Auf zum Münchener RadlKULT!

30.5.17

Auf zum Münchener RadlKULT!

RadlKULT ist ein Radkulturfestival von Münchener Radakteuren, das am 10. und 11. Juni im Kreativquartier am Leonrodplatz unweit des Münchener Hauptbahnhofes stattfinden wird. Es werden zahlreiche Fahrradinitiativen, -trends und –kulturen vorgestellt, zum Anschauen, Anfassen und Mitmachen.

„Ob Fahrrad-Looping, Kaffee-Rikscha-Lounge oder Radl-Reparaturen, ob Bikepolo, Lastenrad oder Fahrrad-Kunst, das facettenreiche Programm unterhält aktiv Radfahrende wie Stil-Enthusiasten und Kinder gleichermaßen“ (www.radlhauptstadt.muenchen.de). Es wird Aktionen und Initiativen geben, die für Sportliebhaber*innen sind und wieder andere aus dem künstlerischen und praktischen Bereich. Begleitet wird das Programm von Vorträgen am Nachmittag und Fahrraddisko am Abend und weiteren besonderen Einzelereignissen. Einige Programmbeispiele: Parcours mit Lastenrädern, Bikepolo-Turnier, Radl-Tätowieren, Musik auf der mobilen Fahrradbühne, Radlwaschanlage, Reparaturkurs für Kinder, Entstehung eines Bambus-Rads und vieles mehr.

Vorbeischauen lohnt sich für Menschen aus München und Umgebung 😉

© Radlhauptstadt München / Gleb Polovnykov
© Radlhauptstadt München / Gleb Polovnykov


KLAK bei „Klimaschutz durch Radverkehr“

24.05.17

KLAK bei Klimaschutz durch Radverkehr Event

Am 18. Mai nahm das Berliner KLAK-Team an der Veranstaltung „Klimaschutz durch Radfahren“ der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit in der ufaFabrik in Berlin teil. Die Veranstaltung diente dem Kennenlernen und Austausch von verschiedenen klimafreundlichen Fahrradprojekten. Es stellten sich u.a. Fahrradverbände vor, Lastenradinitiativen und auch unser KLAK Fahrradkinoprojekt.

Wir hatten eine kleine Ausstellungsecke in der wir das Konzept unseres Fahrradkinos mithilfe eines Fahrradgenerators, welches wir mittels Rollentrainers an ein Fahrrad anschlossen, vorstellten. Interessierte konnten mit dem Fahrrad einen kleinen Ventilator, ein Radio und einige Glühbirnen antreiben und so ihre erzeugte Energie im wahrsten Sinne des Wortes zu spüren bekommen. Bei der Veranstaltung konnten wir das Projekt drei verschiedenen Besucher*innengruppen beim Markt der Möglichkeiten vorstellen – dabei stoßen wir auf interessierte Zuhörer*innen und potentielle Kooperationspartner*innen für unsere Fahrradkinotour nächstes Jahr.

Neben uns stellten sich beim Markt der Möglichkeiten des Weiteren die folgenden spannenden Projekte vor:


Die Gewinner*innen des Drehbuchwettbewerbs

08.05.17

Die Gewinner*innen des Drehbuchwettbewerbs

Wir gratulieren den Gewinner*innen vom KLAK Drehbuchideenwettbewerb und freuen uns diese hier vorzustellen. Wir bedanken uns bei allen Bewerber*innen für die Einsendung der tollen Ideen. Das Rennen gemacht haben unter allen Einreichungen die Ideen von:

Alicia Raupach, Emily Neumann, Jan Capar, Jennifer Rauch, Jule Fröhlich, Luca Ferroni, Marus Lauterbach, Saskia und Tanja Wenck, Clara Deifel und Schüler der Marianne-Cohn-Schule (Berlin). Auf der Gewinner*innenseite könnt ihr sie einzeln sehen.

Die Gewinner*innen aus ganz Deutschland haben kreative Drehbuchideen zu den Themen Mobilität, Konsum und Energie eingereicht und damit die Teilnahme an unserem Drehbuchseminar gewonnen.

Herzlichen Glückwunsch an euch!


Film ab: KLAK Drehbuchseminar

27.04.17

Das Video zum KLAK Drehbuchseminar

JWD (janz weit draussen), wo sich Fuchs und Hase – oder hier eher Schäfchen und Reiher – “Gute Nacht” sagen, fand das KLAK Drehbuchseminar vom 6. bis 9. April 2017 statt. Bis zu 9 1/2 Stunden reisten die Gewinner*innen des KLAK Drehbuchideenwettbewerbs an, um mit Studierenden der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und Filmschaffenden von KMGNE und dem Climate Culture Communications Lab auf dem Projekthof Karnitz an ihren ausgewählten Ideen zu arbeiten.

 


Nachhaltige Filmproduktion – Tipps aus dem Grünen Drehpass

06.03.17

Nachhaltige Filmproduktion – Tipps aus dem Grünen Drehpass

Ein umweltschonender Umgang mit den Ressourcen versteht sich bereits in Branchen aller Art als ein zentrales Leitmotiv unternehmerischen Handelns – nicht zuletzt aufgrund zunehmender Anforderungen und Ansprüche aus der Öffentlichkeit. Auch die Filmindustrie goes green, wenngleich noch mit zaghaften Schritten: „Laut einer Umfrage aus dem vergangenen Jahr sei zwei Dritteln der Filmproduzenten klar, dass in Sachen Nachhaltigkeit etwas passieren müsse […]. Nur knapp die Hälfte der Produzenten versuche jedoch tatsächlich nachhaltig zu produzieren, was zumeist mit den damit verbundenen höheren Kosten erklärt werde“, erklärte der Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. am 15. Februar 2017.

Weltweit gibt es bereits zahlreiche Initiativen und Filmproduktionsfirmen, die sich mit einer grünen Filmproduktion beschäftigen. So auch die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, die für einen umweltbewussten Filmdreh den Grünen Drehpass verleiht und einen Best Practice Guide mit zahlreichen umweltfreundlichen Alternativen für die Filmproduktion veröffentlicht hat, hier erfahrt ihr mehr. Nachfolgend wollen wir einige dieser Tipps vorstellen, um zu zeigen was nachhaltige Filmproduktion in der Praxis bedeutet.

Generell gilt eine frühzeitige und ausführliche Planung und die Einbindung und Motivierung aller Mitarbeiter*innen. Empfohlen wird die Berechnung des CO2-Fußabdruckes mithilfe des CO2-Rechners, auch als Vergleich für das bisherige Wirtschaften. Häufig entsteht ein hoher Stromverbrauch, aufgrund des hohen Lichtbedarfs in der Produktion. Hier kann die Nutzung von LED und Eco-Halogenlampen, der Bezug von regionalen Ökostromanbietern mit alternativen Energiequellen und das bewusste Ein- und Ausschalten des Lichts den Stromverbrauch deutlich senken. Auch beim Heizen sollte nach Möglichkeit auf Solar- oder Windenergie zurückgegriffen werden. Bürobedarf kann gemietet werden, bei Bestellungen können Lieferanten um wenige Verpackungen gebeten werden und auf die Nutzung von Papier sollte so weit es geht verzichtet werden. Das Catering stellt eine weitere wichtige Anlaufstelle für grüne Maßnahmen dar. Hier sollte insbesondere auf Wegwerfgeschirr und unnötige Verpackungen verzichtet werden. Lebensmittel sollten aus saisonalem, regionalem und fairem Anbau stammen, hygienisch verwertbare Lebensmittelreste können gespendet werden. Rund um das Thema Transport gilt: So wenig wie möglich fliegen, so wenig wie möglich stark benzin-/dieselverbrauchende Privatwägen nutzen. Für Müllvermeidung kann man die örtliche Abfallwirtschaft kontaktieren, Lieferanten bitten große Verpackungen zurückzunehmen und Abfall sorgfältig trennen. Bei Reinigungen sollte auf umweltfreundliche Reinigungs- und Waschmittel mit Öko-Zertifizierungen geachtet werden. On set wäre der Verzicht auf Generatoren die beste Lösung, ansonsten kann man sich nach umweltfreundlichen Generatoren informieren. Kostüme leihen anstatt neue zu kaufen und nicht mehr benötigte Kostüme können beispielsweise an Altkleidersammlungen gespendet werden. Requisiten und Szenenbilder sollten möglichst mehrmals genutzt werden, aus Second-Hand-Artikeln zusammengestellt werden und zum Beispiel an Schulen gespendet werden, wenn kein Verwendungsbedarf mehr besteht. Genutzte Farben sollten auf keinen Fall im Abwasser landen, sondern fachgerecht entsorgt werden.

Die Tipps haben euer Interesse geweckt? Dann lest hier noch mehr Best Practice Ideen nach.


Critical Mass - Was ist das eigentlich?

14.02.17

Critical Mass - Was ist das eigentlich?

Die Critical Mass ist eine weltweite Aktionsform von Radfahrer*innen. Ihre Aktionen äußern sich in scheinbar zufälligen, unorganisierten Fahrradfahrten durch Innenstädte auf der ganzen Welt. Die Teilnehmer*innen fahren dabei unter Einhaltung aller Verkehrsregeln und ohne eine spezielle Routenvorgabe gemeinsam durch die Stadt. Mit diesem konzentrierten Auftreten und ihrer Menge wollen die Radfahrer*innen „[…] gegen ihre systematische Benachteiligung durch Straßenverkehrsordnung und Verkehrsinfrastruktur sowie die Dominanz des motorisierten Verkehrs in den Städten protestieren und für ihre Rechte als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer*innen eintreten“  (http://criticalmass-berlin.org). Dabei geht es nicht darum den Stadtverkehr in irgendeiner Weise zu blockieren, sondern lediglich daran teilzunehmen – als eine Art Gegenbewegung zur alltäglichen Dominanz von Kraftfahrzeugen und ihrer unverhältnismäßigen Bevorzugung in der Stadt- und Verkehrsplanung.
Teilnehmen können an den kollektiven Fahrten alle interessierten Menschen. Anmeldungen, regelmäßige Teilnahmepflichten und Genehmigungen gibt es und bedarf es nicht. Genauso wenig existiert eine zentrale Organisation mit Verantwortlichen. Die Critical Mass organisiert sich von selbst – je mehr Menschen informiert werden, desto mehr können mitmachen.

Die erste Critical Mass fand im September 1992 in San Francisco statt. Seitdem finden Critical Masses weltweit in über 300 Städten mehr oder weniger regelmäßig statt. Die erste Critical Mass in Deutschland fand mit ca. 20 Teilnehmer*innen in Berlin statt. Wenige Monate später nahm bereits die 20-fache Menge teil. Mittlerweile finden in vielen Städten einmal im Monat, traditionell am letzten Freitag, die Fahraktionen statt. Aber auch zu besonderen Anlässen, verschiedenen Aktionstagen oder zu politischen und sozialen Themen finden die Fahrradtouren statt, wie beispielsweise Ende August 2004 in New York als Protest gegen den Parteitag der Republikaner und Präsident George W. Bush. Startzeit und ein Startpunkt werden festgelegt und dann über Mundpropaganda oder das Internet verbreitet.

In Berlin finden derzeit beispielsweise zwei Critical Masses im Monat statt: Am ersten Sonntag im Monat mit Start am Brandenburger Tor und am letzten Freitag im Monat mit Start am Heinrichplatz. In vielen weiteren deutschen Städten finden monatliche Fahrten statt. Hier kannst du deine Stadt auswählen und Termine, Treffpunkte und Websites in Erfahrung bringen.