"Wir ersticken in der Stadt"

31.07.17

"Wir ersticken in der Stadt"

Nachdem letzte Woche in Stuttgart ein mögliches Diesel-Fahrverbot gerichtlich verabschiedet wurde riefen die Cargo Bike Fans Berlins zu einer Protestaktion  in der Landeshauptstadt ein. Vergangenen Freitag haben Cargobikefahrer*innen vor dem Sitz des Verbands der Automobilindustrie demonstriert und sich im Anschluss der monatlichen Critical Mass angeschlossen. Sie wiesen auf die kontinuierliche Überschreitung der Schadstoff-Grenzwerte durch Autos hin und zeigten mittels ihrer Lastenräder Alternativen für ein autofreies Leben auf. „Die Demonstration sei ein Aufwärmen für den Diesel-Gipfel in der kommenden Woche. Dann beraten Vertreter von Bund, Ländern und Autoindustrie über konkrete Maßnahmen gegen zu hohe Schadstoffwerte durch den Autoverkehr“, so Arne Behrensen von den Cargo Bike Fans Berlin (www.rbb-online.de). „[W]ir ersticken in der Stadt“, ergänzt ein Fahrradaktivist (ebd.). Besonders im Angsicht der Kartellabsprachen, die den Grundstein für den Dieselskandal legten und so zu deutlich höheren Schadstoffwerten in der Luft führten, sind Protestaktionen solcher Art derzeit wichtiger denn je.

So finden auch morgen am 2. August zwei weitere Veranstaltungen in Berlin statt, zu denen Initiativen und Verbände aufgerufen haben:
– „Lebendiges Fahrverbot“: Fahrraddemo vor dem BMVI aufgrund des Dieselforums
– „Mittagspausen-Flashmob gegen giftige Dieselabgase“: Gang zum BMVI mit
Schadstoffmasken und symbolischem „Die-In“.

Arne Behrensen hat zudem das Online-Nachrichteportal cargobike.jetzt gegründet, wo über einen Blog und einen Newsletter über Neuigkeiten und Wissenswertes rund ums Thema Cargobikes und Verkehrswende berichtet wird. Hersteller- und händlerunabhängig und für alternative Mobilität werden folgende Themen beleuchtet: Händler*innen, Hersteller*innen, Modelle, Sharing, Politik, Wirtschaftsverkehr und Elektromobilität. Daneben bietet Behrensen auf Anfrage Vorträge, Beratungen, Aktionen, Präsentation und Artikel zu Cargobikes an.


#Automacho-Kampagne

20.07.17

#Automacho-Kampagne

Heute wurde in Berlin durch die Frauen des Volksentscheids Fahrrad die #Automacho-Kampagne mit zugehöriger Petition gestartet. Nicht selten erfahren im Besonderen Frauen von männlichen Autofahrern herabwürdigende und aggressive Beleidigungen. Wörter wie „Fotze“, „Schlampe“ oder „Hure“, Drängeln und Stinkefinger sind dabei keine Seltenheit, die Frauen viel zu oft über sich ergehen lassen. Während solch ein Umgang in anderen gesellschaftlichen Bereichen mehr oder weniger untersagt ist, scheint das Autofahren eine Nische zu sein, in der über derartigen, sexistischen Umgang mit Frauen hinweggesehen wird.

“So oft wie auf dem Fahrrad werde ich nirgendwo als Schlampe oder Fotze beschimpft. Daran wird deutlich, dass es im Straßenverkehr noch an Zivilisation fehlt und das Recht des Stärkeren zu gelten scheint. Aus der Schutzzone des Autos heraus hat man natürlich leichtes Spiel”, so die Kampagnen-Mitbegründerin Johanna Dickershoff.

Um solch ein Verhalten künftig nicht mehr zu tolerieren und es öffentlich zu thematisieren, fordert die Petition männliche Berliner Spitzenpolitiker auf, Stellung zu dem Problem zu beziehen und ein Radgesetz zu verabschieden. Dieses soll durch eine gerechtere Raumverteilung auf Straßen das Konfliktpotential zwischen Radfahrer*innen und Autofahrern mindern und durch geschützte Fahrradwege für mehr Sicherheit sorgen.

“Wir bitten alle, Frauen und Männer, Menschen aus Berlin und bundesweit, Radfahrende wie Autofahrende, um die Unterstützung unserer Petition. Stellvertretend für Deutschland bringen wir die Verkehrswende in Berlin voran. Wir Frauen vom Volksentscheid gehen noch einen Schritt weiter und setzen ein Zeichen für einen zivilisierten Umgang miteinander, auch im Straßenverkehr”, so Kerstin Stark, ebenfalls Mitinitiatorin der #Automacho-Kampagne.


Tipp für den Juli: NaturVision Filmfestival

04.07.17

Tipp für den Juli: NaturVision Filmfestival

Vom 13. bis 16. Juli findet in Ludwigsburg in Baden-Württemberg wieder das alljährliche NaturVision Filmfestival statt. Hierbei handelt es sich um das größte und älteste Filmfestival zu Natur, Tier, Umwelt und Nachhaltigkeit in Deutschland. Es begann in 2002 im Bayrischen Wald und zog in 2012 nach Ludwigsburg um.

Das Filmfestival bietet an den vier Tagen ein diverses Filmprogramm, – von der Tierwelt über Landschaftsporträts bis hin zu Umwelt- und Ressourcendokumentationen – was mitunter dem internationalen Filmwettbewerb des Festivals zu verdanken ist. Aus einer internationalen Auswahl an eingereichten Filmen werden die ca. 100 besten Filme ausgewählt und im Central Theater vorgeführt. Ein weiterer Teil der Filme wird als Open-Air auf dem Arsenalplatz vor dem Kino ausgestrahlt. Hier werden die Filme kostenlos auf großer Leinwand gezeigt. Bei dem Filmprogramm ist für alle etwas dabei, auch für die kleinsten unter uns.

Begleitet wird das Filmfestival von einem attraktiven Rahmenprogramm, wie einem Markt mit nachhaltigen Produkten, gastronomischen Angeboten und Kinderunterhaltung. Zudem findet daneben auch der NaturVision Science Slam statt, bei dem angehende Wissenschaftler*innen ihre Forschung unterhaltsam und leicht verständlich an das Publikum tragen.

© NaturVision - Ulrich Pasch


Startschuß für die Jugendherbergstour

27.06.17

Startschuß für die Jugendherbergstour

Seit dem 23. Juni 17 steht Gästen der Jugendherberge Freiburg eine Freizeitaktivität der besonderen Art zur Verfügung: das Fahrradkino ist nun für ein halbes Jahr fester Bestandteil des Angebotes der Jugendherberge und verspricht viel Spaß für Groß und Klein.

Im Rahmen der feierlichen Einweihung des neuen Anbaus wurde das Fahrradkino den Mitarbeiter*innen des DJH-Landesverbands Baden-Württemberg vorgestellt und anhand eines Kurzfilms demonstriert.

Am 25. Juni 17 fand in der Jugendherberge ein Tag der offenen Tür statt, an dem alle Besucher*innen herzlich dazu eingeladen waren, das Fahrradkino auszuprobieren. Besonders die Kinder traten für das einzigartige Kino-Erlebnis begeistert in die Pedale und waren interessiert daran, alles über die Funktionsweisen des Fahrradkinos zu erfahren.

Wie man mithilfe der eigenen Muskelkraft genug Strom für einen ganzen Kino-Abend erzeugt, können Gäste der Jugendherberge Freiburg noch bis Ende des Jahres 2017 erleben.


Der Fahrradbus oder die Entdeckung der Langsamkeit

20.06.17

Der Fahrradbus oder die Entdeckung der Langsamkeit

Was es nicht so alles gibt: Vor drei Jahren wurde in Wernau am Neckar zur Schonung der natürlichen Ressourcen der erste Fahrradbus entwickelt. Auf  bequeme und umweltfreundliche Art und Weise können Menschen mit ihm gemeinsam oder auch alleine von A nach B fahren.

„Der Fahrradbus besteht aus gleichartig aufgebauten Modulen für jeweils zwei Personen, die mit Kupplungen verbunden werden. Es entsteht ein Mehrpersonen-Liegefahrrad mit günstigen ergonomischen und aerodynamischen Eigenschaften. Die Fahrradbus-Module können auch einzeln gefahren werden. Dazu wird die Deichsel durch ein Vorderrad ersetzt“ (http://fahrradbus.com/). Am effektivsten ist das Fahren, wenn viele Menschen gemeinsam fahren und ihre Muskelkraft einbringen. Dies wird durch individuelle Gangschaltungen für jeden einzelnen Sitz erleichtert. Zudem können sich weiter hinten sitzende Personen auch gut unterhalten oder anderweitig beschäftigen während sich die vorderen Module um das  Lenken kümmern. Der Fahrradbus ist nicht auf eine möglichst hohe Geschwindigkeit ausgelegt, sondern auf Komfort und eine Wiederentdeckung der Langsamkeit in Zeiten ruhelosen Leistungsstrebens.

Die Bauanleitung ist im Internet öffentlich verfügbar. Durch die einfache Bauweise können mehrere Menschen innerhalb weniger Wochen die Fahrradbusmodule bauen und die einzelnen Module nach Belieben ausstatten und gestalten.

Das Fahrradbus-Team führt Bau-Workshops durch, verleiht den Fahrradbus auf Spendenbasis und bietet auch Führerscheinkurse an. Ein Blick auf die Website lohnt sich 😉

© Fahrradbus


3, 2, 1, Cargo go!

12.06.17

3, 2, 1, Cargo go!

Schnell, laut und wendig ging es am 10. Juni auf der 3. internationalen Cargobike Race in Berlin zu.

Das Cargobike-Rennen fand als zentrales Event auf CARGOBIKE BERLIN bei Sonnenschein auf dem Gelände der Malzfabrik statt. Ins Rennen gingen unterschiedlichste Lastenräder von professionellen Herstellern, DIY, ausgetüftelte mobile Soundräder, Kurierkollektive u.a.. Die Cargobiker*innen mussten Farbeimer laden und entladen, Straßenschwellen umfahren oder überwinden und dabei schnell ins Ziel kommen.

Hier geht’s zum Video des ersten Rennes.

Auf der CARGOBIKE BERLIN trafen sich aktive Cargobiker*innen, Interessierte, Hersteller*innen und Bastler*innen. Es präsentierten sich professionelle Cargobike-Händler, Marken und Kurierkollektive wie Fahrwerk. Aber auch viele im Eigenbau gebastelten Lastenräder konnten bestaunt und getestet werden. Als Lastenrad-Laie war das eine tolle Gelegenheit verscheidene Lastenräder probe-zu-fahren und was über die Mechanik zu erfahren.

Und auch die kulinarische Verpflegung kam auf Rädern. Alle Catering-Stände, ob Crêpes, Grill oder Kaffee, alle kamen mit Food-Bikes.


Der Fahrradklimatest 2016

06.06.17

Fahrradklimatest 2016

Letztes Jahr im Herbst fand zum siebten Mal in Folge der Fahrradklimatest des ADFCs statt. Hierbei handelt es sich um Deutschlands größte Befragung zum Radfahrklima, welche im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 vom BMVI gefördert wird. Ob das Radfahren in der eigenen Stadt Spaß oder Stress bedeutet ist das dominierende Erkenntnisinteresse der Befragung. In einem Fragebogen wird beispielsweise erfragt, ob Radwege im Winter geräumt werden oder ob die Befragten sich auf dem Fahrrad sicher fühlen. Mittels der Ergebnisse sollen politische Verantwortliche darauf aufmerksam gemacht werden, an welchen Stellen Handlungs- und Verbesserungsbedarf besteht. „[…] Mit dem Fahrradklima-Test wollen wir den Städten und Kommunen aber vor allem ein Instrument an die Hand geben, das ihnen hilft, das Fahrradklima vor Ort besser einzuschätzen und Erkenntnisse für ihre Fördermaßnahmen zu gewinnen“ (www.adfc.de).

Bei der Befragung im vergangenen Jahr haben über 120.000 Menschen teilgenommen und das Radfahren in 539 Städten bewertet. Am 19. Mai wurden nun endlich die Gewinner*innen des Fahrradklimatests bekannt gegeben und preisgekürt. Je nach Einwohner*innenanzahl wurden die drei fahrradfreundlichsten Städte ausgezeichnet sowie die Städte, die seit der letzten Befragung am meisten neue Pluspunkte bekommen haben. Die Gewinnerstädte sind (nach abnehmender Einwohner*innenklasse sortiert): Münster, Karlsruhe, Freiburg, Göttingen, Hamm, Erlangen, Bocholt, Nordhorn, Wesel, Reken, Wettringen und Heek. Unter den Aufholer*innen haben  Bochum, Wuppertal, Augsburg, Pforzheim, Regensburg, Offenbach, Marburg, Hanau, Iserlohn, Baunatal, Gevelsberg und Zirndorf das Rennen gemacht.


© Radlhauptstadt München / Gleb Polovnykov

Auf zum Münchener RadlKULT!

30.5.17

Auf zum Münchener RadlKULT!

RadlKULT ist ein Radkulturfestival von Münchener Radakteuren, das am 10. und 11. Juni im Kreativquartier am Leonrodplatz unweit des Münchener Hauptbahnhofes stattfinden wird. Es werden zahlreiche Fahrradinitiativen, -trends und –kulturen vorgestellt, zum Anschauen, Anfassen und Mitmachen.

„Ob Fahrrad-Looping, Kaffee-Rikscha-Lounge oder Radl-Reparaturen, ob Bikepolo, Lastenrad oder Fahrrad-Kunst, das facettenreiche Programm unterhält aktiv Radfahrende wie Stil-Enthusiasten und Kinder gleichermaßen“ (www.radlhauptstadt.muenchen.de). Es wird Aktionen und Initiativen geben, die für Sportliebhaber*innen sind und wieder andere aus dem künstlerischen und praktischen Bereich. Begleitet wird das Programm von Vorträgen am Nachmittag und Fahrraddisko am Abend und weiteren besonderen Einzelereignissen. Einige Programmbeispiele: Parcours mit Lastenrädern, Bikepolo-Turnier, Radl-Tätowieren, Musik auf der mobilen Fahrradbühne, Radlwaschanlage, Reparaturkurs für Kinder, Entstehung eines Bambus-Rads und vieles mehr.

Vorbeischauen lohnt sich für Menschen aus München und Umgebung 😉

© Radlhauptstadt München / Gleb Polovnykov
© Radlhauptstadt München / Gleb Polovnykov


KLAK bei „Klimaschutz durch Radverkehr“

24.05.17

KLAK bei Klimaschutz durch Radverkehr Event

Am 18. Mai nahm das Berliner KLAK-Team an der Veranstaltung „Klimaschutz durch Radfahren“ der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit in der ufaFabrik in Berlin teil. Die Veranstaltung diente dem Kennenlernen und Austausch von verschiedenen klimafreundlichen Fahrradprojekten. Es stellten sich u.a. Fahrradverbände vor, Lastenradinitiativen und auch unser KLAK Fahrradkinoprojekt.

Wir hatten eine kleine Ausstellungsecke in der wir das Konzept unseres Fahrradkinos mithilfe eines Fahrradgenerators, welches wir mittels Rollentrainers an ein Fahrrad anschlossen, vorstellten. Interessierte konnten mit dem Fahrrad einen kleinen Ventilator, ein Radio und einige Glühbirnen antreiben und so ihre erzeugte Energie im wahrsten Sinne des Wortes zu spüren bekommen. Bei der Veranstaltung konnten wir das Projekt drei verschiedenen Besucher*innengruppen beim Markt der Möglichkeiten vorstellen – dabei stoßen wir auf interessierte Zuhörer*innen und potentielle Kooperationspartner*innen für unsere Fahrradkinotour nächstes Jahr.

Neben uns stellten sich beim Markt der Möglichkeiten des Weiteren die folgenden spannenden Projekte vor:


Die Gewinner*innen des Drehbuchwettbewerbs

08.05.17

Die Gewinner*innen des Drehbuchwettbewerbs

Wir gratulieren den Gewinner*innen vom KLAK Drehbuchideenwettbewerb und freuen uns diese hier vorzustellen. Wir bedanken uns bei allen Bewerber*innen für die Einsendung der tollen Ideen. Das Rennen gemacht haben unter allen Einreichungen die Ideen von:

Alicia Raupach, Emily Neumann, Jan Capar, Jennifer Rauch, Jule Fröhlich, Luca Ferroni, Marus Lauterbach, Saskia und Tanja Wenck, Clara Deifel und Schüler der Marianne-Cohn-Schule (Berlin). Auf der Gewinner*innenseite könnt ihr sie einzeln sehen.

Die Gewinner*innen aus ganz Deutschland haben kreative Drehbuchideen zu den Themen Mobilität, Konsum und Energie eingereicht und damit die Teilnahme an unserem Drehbuchseminar gewonnen.

Herzlichen Glückwunsch an euch!