„Ja, mir san mit’m Radl da“ beim KLAK Fahrradkino #8 auf der Münchner Radlnacht

17.07.2018

„Ja, mir san mit’m Radl da“ beim KLAK Fahrradkino #8 auf der Münchner Radlnacht

Am 7. Juli war das KLAK Fahrradkino bei der Münchner Radlnacht mit dabei. Was für ein großartiges Gastspiel in der bayrischen „Metropole mit Herz“!

Für uns war das besonders bedeutend, weil es um die Zukunft des Radfahrens ging: Die Stadt München hat sich das Ziel gesetzt Radlhauptstadt zu werden und den Anteil des Radverkehrs in der Stadt bedeutend zu erhöhen. Neben dem dringenden Ausbau von Fahrradwegen zählt dazu auch eine breit angelegte Kommunikationskampagne von Green City e.V., Green City Experience und der Agentur Helios zur Stärkung des Images des „Radls“ in der Münchner Bevölkerung – da sind wir natürlich dabei! Also auf zur Münchner Radlnacht!

Hierfür treffen sich alljährlich Münchner Fahrradbegeisterte auf dem prominenten Königsplatz mit dem klassizistischen Gebäudeensemble des Propyläens – gesäumt von Glyptothek und Antikensammlung – um am Abend in großer Zahl für ein paar Stunden ohne Autoverkehr durch die Alleen und Prachtstrassen der bayrischen Landeshauptstadt zu radln und dem Radl so die Anerkennung zu geben, die es verdient!

Musikalisches Rahmenprogramm mit den lokalen Bands „Paul“ und „Endlich Rudern“ mischte schon den Nachmittag über die Stimmung auf und am KLAK-Stand durfte dazu wieder ordentlich in die Pedalen getreten werden: besonders die Kleinen waren begeistert dabei den Strom für den Antrieb der elektrischen Eisenbahn selbst zu erstrampeln.

Nach der Sieger*innenehrung des städtischen Schul- und STADTRADELN-Wettbewerbs auf der Bühne gab dann um 20:30 Uhr der Schirmherr der Veranstaltung Oberbürgermeister Dieter Reiter höchstpersönlich das Startsignal und der Radl-Corso von inzwischen ca. 16.000 (!!!) Fahrradfahrer*innen setzte sich in Bewegung – ein beeindruckendes Bild!

Um  22:00 Uhr startete das KLAK-Fahrradkino vor der grandiosen Kulisse. Dazu strömten noch fast eine Stunde lang die Rückkehrer*innen der 16.000 dazu und ließen sich auf dem Königsplatz von den Kurzfilmen verzaubern.

Bewegte Impressionen und Interviews zur Kommunikationskampagne STADTRADELN gibt es in Kürze in der nächsten KLAK TRIFFT-Folge hier.


Autofreier Raumgenuss beim Fahrradkino #7 in Hannover

19.06.2018

Autofreier Raumgenuss beim Fahrradkino #7 in Hannover

In Hannover durften wir wieder etwas Wunderschönes erleben. Beim Straßenfest im JAMIEL-Kiez in Linden-Mitte hat sich Politisches und Persönliches in einem tollen Event vermischt. Denn dort hat sich eine relativ junge Nachbarschaftsinitiative gegründet, deren designiertes Ziel es ist, ihre Umgebung lebenswerter, aber auch zukunftsfähiger zu gestalten . Nachbar*innen verschönern und dekorieren nicht nur die Straßen, sondern  setzen sich auch für Verkehrsberuhigung bzw. Autosperrungen in ihrem Kiez ein.

Denn es gibt viele Dinge, die getan werden können, um sich gegen die destruktiven Realitäten der Welt zu stellen, so die Grundidee. Aber auch, dass es viele Ansätze gibt, um etwas zu verändern, die nicht nur Verzicht bedeuten, sondern auch Bereicherung.

Deshalb hat die Initiative zunächst einmal das Straßenfest auf die Beine gestellt. So können sich Nachbar*innen und Gleichgesinnte kennenlernen und gemeinsam Ideen sammeln.

Die drei Straßen Eleonorenstraße, Minister-Stüve-Straße und Jacobstraße wurden am Tag des Festes für Autos gesperrt, alles wunderbar geschmückt und jede Menge Essen vorbereitet und überall auf Tischen ausgebreitet. Die Straßen luden ein; zum Beisammensitzen, um sich mit Bekannten zu unterhalten oder Unbekannte kennenzulernen.

Ein langfristiger Traum vieler Anwohner*innen wäre, dass die Straßen des Kiezes dauerhaft für Autos gesperrt würden. Denn wären nicht alle Autoparkplätze direkt vor der Haustür, sondern 10 Minuten entfernt, würde man es sich drei Mal überlegen, ob man nicht lieber doch das Rad nehmen will. Dann wäre es auch plausibler, sich nicht ein Auto alleine zu leisten, sondern eines mit mehreren Leuten zu teilen. Kinder und alte Menschen könnten sich sicherer bewegen und hätten so auch mehr Freiraum. „Und da fange der dringend notwendige Wandel an!“, meint Andreas, einer der Organisatoren.

Viele Bewohner*innen Lindens stehen der Initiative jedoch auch kritisch gegenüber. Sie werfen ihr Gentrifizierung vor und haben Angst vor einer Steigerung der Mietpreise. Sie argumentieren: Je mehr Müll rumliege, desto günstiger die Mieten. Eine große Hoffnung der Initiator*innen ist es, dass auch diese Stimmen gehört, die Kritik ernst genommen und in das gemeinschaftliche Handeln integriert werden können, so Olli Thiele, einer der Veranstalter. Denn auch gegen Mieterhöhungen und Enteignung durch Inverstor*innen könne man in der Gemeinschaft und mit guter Vernetzung besser vorgehen als alleine und isoliert.

Auf dem Straßenfest gab es viel zu erleben: ein Live-Straßenkonzert, diverse Straßen- Schachfelder, Urban Gardening und werkeln mit Transition Town Hannover, Skateboard Rampen, Yoga auf der Straße und Lastenräder zum Probefahren. Dazu noch Diskussionen über die mögliche Zukunft von Linden und natürlich  der KLAK-T-Shirt-Siebdruck sowie abends das Fahrradkino!

Sehr sichtbar an diesem Tag waren die Kinder. Auch sie konnten sich kennenlernen und überall spielen, auf Rollern und Skateboards fahren und einfach wild sein. Irgendwann abends lag der Sohn von Olli auf seinem Skateboard mitten auf der Straße, mit den Kopf auf seinem Fußball gebettet und schien einzuschlafen. Als Olli zu ihm hinging und sagte: „Mein Schatz, du bist doch ganz müde, wollen wir mal nach Hause gehen?“, sagte er: „Aber Papa, wir sind doch zu Hause.“

Und genau darum geht es!


Hitzegüsse beim Fahrradkino #6 in Frankfurt a.M

12.06.2018

Hitzegüsse beim Fahrradkino #6 in Frankfurt a.M.

Der 6. Tourstopp der KLAK Fahrradkino-Tour führte uns am 9. und 10. Juni nach Frankfurt am Main auf das Grünwärts Festival, das gemeinsam von PIER F – Zukunftshafen Frankfurt und Transition Town Frankfurt am Main e.V. veranstaltet wurde.

Am Eröffnungsabend fiel das Fahrradkino leider – im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser – und dieses Mal wirklich! Nach einem heißschwülen Tag regnete es den ganzen Abend lang. Trotzdem kamen einige interessierte Besucher*innen, sodass das Kino in den Grünen Salon des PIER F indoor verlegt wurde. Diesmal aus Platzgründen leider ohne Fahrradantrieb.

Ein Highlight war der Besuch von Eric, der emissionsfreie Schokolade und Rum von der letzten Schokofahrt mitgebracht hatte und darüber einen Film zeigte. Von der Schokofahrt berichteten wir bereits hier.

Am Haupttag des Grünwärts Festivals war jeder Regen schnell vergessen. Wir waren beeindruckt wieviele Besucher*innen trotz der hohen Temperaturen und schnittfesten Luftfeuchte auf den installierten Fahrrädern strampelten, um Strom für das KLAK TV zu generieren. Chapeau!

Beim Grünwärts feierten viele Initiativen, Vereine und Gruppen das Thema Nachhaltigkeit und stellten ihre Ideen vor. Auch der Radentscheid Frankfurt, der zur Zeit Unterschriften für das Bürger*innenbegehren sammelt, war vor Ort. Mehr dazu seht ihr in Kürze in der nächsten KLAK TRIFFT-Folge.


KLAK trifft...#5 Philipp von THE GOOD FOOD in Köln

5.6.18

KLAK trifft....#5 Philipp von THE GOOD FOOD in Köln

Wie kann es sein, dass ein Kohlsalat mit Lebensmitteln, die eigentlich „Müll“ sind, hochwertiger ist, als einer, den man sonst so kaufen kann? Philipp Turowski von THE GOOD FOOD ist gelernter Soziologe – aber jetzt ist er Koch, der Essen aus geretteten Lebensmitteln zubereitet. Wie das zusammenpasst, woher diese Lebensmittel stammen und warum sich Philipp freut, den Lebensmitteln wieder einen Nutzen zu geben, erfahrt ihr hier! Dazu gibt es Eindrücke von unserem Fahrradkino in Odonien, einem alternativen Kultur- und Kunstfreiluftatelier, bei dem auch der Schrott wieder zu neuem Leben erweckt wird.

Auf unserer Fahrradkino-Tour treffen wir auf viele inspirierende aktive Menschen, die uns zeigen, wie wie wir nachhaltiger und vor allem auch schöner leben können. Davon möchten wir euch in unserer Doku-Reihe KLAK trifft erzählen.

Weitere KLAK trifft-Folgen:

#1 Christian Kuhtz in Kiel


Feuchtfröhliche Wetterlage beim Fahrradkino #5 in Köln

04.06.2018

Feuchtfröhliche Wetterlage beim Fahrradkino #5 in Köln

Bei unserem 5. KLAK Fahrradkino – Tourstopp in Köln hatten wir eine Erfahrung der besonderen Art. Bisher waren wir verwöhnt gewesen mit stets prallem Sonnenschein. Dieses Mal jedoch war alles anders. Nachdem wir bei 36 Grad schweißüberstömt alles aufgebaut hatten, kam, was die Wetter-App mehr als deutlich angekündigt hatte, wovon wir jedoch gehofft hatten, dass es ein Irrtum sei:  das Gewitter. Donner, Blitz und daumengroße Regentropfen zwangen uns unter jegliche Art von Unterschlupf. Nach dem gröbsten Regensturz, dachten wir es wäre vorbei und irrten uns erneut. So waren wir den gesamten Nachmittag über damit beschäftigt immer wieder auf – und abzubauen, je nach Wetterlage.

Kurz drohte das Fahrradkino im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser zu fallen. Doch wir gaben nicht auf und es hat sich gelohnt! Das Gewitter zog irgendwann doch weiter und wir konnten den Abend noch mit allen Programmpunkten und unseren Klimakurzfilmen genießen. Besonders unser Siebdruck erfreute sich großer Beliebtheit und Jung und Alt fand ein T-Shirt inklusive Motiv, das er*sie sich selbst mit Anleitung bedrucken konnte. Anfänger*innen wurden zu Expert*innen und brachten sich gegenseitig bei, wie die Instrumente zu verwenden sind und wie die Farbe auf dem T-Shirt am besten zur Geltung kommt. Genau wie wir es uns gewünscht hatten!

Auch dieses Mal fand die Veranstaltung wieder an einem ganz besonderen Ort statt. Das Kölner Odonien ist ein Kulturzentrum, Veranstaltungsort, Freiluftatelier und Werkstatt, aber vor allem ein Freiraum für Kreativität und Kunst. Betritt man Odonien, mutet es auf den ersten Blick an wie ein etwas verrückter Schrottplatz. Der Künstler Odo Rumpf gründete es bereits vor Jahrzehnten und mittlerweile ist es in Köln eine Institution. Riesige Statuen, Gebilde, Installationen und kleine kreative Besonderheiten lassen einen staunen und die Zeit vergessen. Man kann sich in Odonien verlieren, herumwandern und entdeckt jede Sekunde etwas Neues. Aus alten Fahrradsitzen und einem alten Rollstuhl wird ein gemütlicher Sessel, aus alten Rohren ein Baum, aus verschrotteten Autos, Gittern und Betonklötzen wird ein riesiger Turm, von dem eine alte Schiene eine Hochseilbahn bildet, auf der ein filigranes Metalltier balanciert. Das toll gebaute Toilettenhäuschen ist umrahmt von einem Metallgitter, was es wie einen Raubtierkäfig aussehen lässt und das Waschbecken darin besteht aus einer alten Schubkarrenschale. In den Kunstwerken wachsen und ranken sich Pflanzen als Teil des Gesamtwerkes. Die alten Industrieteile scheinen mit der Natur zu verwachsen und bilden so eine aussagekräftige Symbiose.

Um die künstlerische und handwerkliche Arbeit zu strukturieren und zu vereinfachen, gibt es Sammelstationen für alle verschiedenen Materialien – Holz, Metall und was das Herz sonst noch begehren könnte. Jedes Mal wenn wir für unsere Arbeit etwas benötigten, zogen wir einfach zu der Sammelstation los und fanden das gesuchte Stück.

In Odonien herumzustreifen machte uns erneut bewusst wie wichtig Platz ist. Denn Odonien bietet einen riesigen Raum dafür, „Müll“ aufzubewahren. So wird den aussortierten Teilen die Chance gegeben zu etwas Neuem verwertet zu werden und damit wieder einen Sinn zu erlangen. Altes muss also nicht sofort weggeschmissen werden um Platz zu schaffen, sobald es nicht mehr genutzt wird. Stattdessen gibt es den Luxus des Raumes, der es ermöglicht einem Objekt für eine Zeit auch ohne Nützlichkeit aufzubewahren und zu warten, bis es später doch wieder irgendwo eingesetzt werden kann. Vielleicht in einem völlig neuen Zusammenhang – als Blatt eines Baumes, als Gesicht einer Figur oder als Sitzmöglichkeit für Gäste.

Diese Räume sind für Städte wertvoll, da dort einerseits Müll neu verwertet werden kann und andererseits da Menschen sich dort ausprobieren und Inspiration für Zuhause und ihr eigenes Leben finden können. Sie können dort umdenken lernen und ihren eigenen Alltag hinterfragen und es wird ihnen dabei eine Alternative angeboten. In den meisten Städten werden diese Räume immer weniger, was für nachhaltige Lebensweisen nicht förderlich ist.

Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir die Chance hatten ein Teil dieses großartigen Ortes zu sein und hier unser Fahrradkino abhalten konnten. Trotz des regnerischen Tages kamen viele Menschen und strampelten so fleißig, dass nicht einmal auffiel, dass es Couch-Potatoe-Wetter war– im Gegenteil, die fleißigen Kölner*innen erstrampelten einen neuen Rekord! Die Batterie wurde trotz Kino um 15% aufgeladen!

Ein toller Tag, vielen Dank an euch!

Unseren Videobeitrag über das Event und The Good Food Köln gibt es in Kürze. Freut euch drauf!


KLAK trifft...#4 Alex in Bonn

31.5.18

KLAK trifft....#4 Alex in Bonn #criticalmass

Autofreie Straßen, mehr Sicherheit für Fahrradfahrer*innen im Stadtverkehr und einfach Spaß beim gemeinsamen Radeln. Bei unserer vierten Folge von KLAK TRIFFT unterhalten wir uns mit Alex, der aktiv ist bei der Critical Mass Bonn. Wie so eine Critical Mass organisiert ist, was die Motivation dafür ist und welche Erfolge sie in Bonn erzielt hat, erfahrt ihr hier! Dazu gibt es Impressionen vom Straßenfestival im Viktoriaviertel und unserem Fahrradkino mit 1000 Zuschauer*innen!

Auf unserer Fahrradkino-Tour treffen wir auf viele inspirierende aktive Menschen, die uns zeigen, wie wie wir nachhaltiger und vor allem auch schöner leben können. Davon möchten wir euch in unserer Doku-Reihe KLAK trifft erzählen.

Weitere KLAK trifft-Folgen:

#1 Christian Kuhtz in Kiel


KLAK trifft...#3 das Fienchen in Wuppertal #Christoph Grothe

28.5.18

KLAK trifft....#3 das Fienchen in Wuppertal #ChristophGrothe #lastenrad

Gebührenfrei Lastenräder mieten – das ist mittlerweile europaweit ein Phänomen, dem wir beim Lastenrad Fienchen in Wuppertal mit Hilfe eines der “Väter” von Fienchen – Christoph Grothe – auf den Grund gehen wollen. Wie kann man mit einem Lastenrad gemütlich viel Gepäck transportieren und was sind die vielseitigen Motivationen von Menschen, die die freien Lastenradinitiativen unterstützen? Das und mehr seht ihr hier! Dazu gibt es Eindrücke vom Needful Things Designmarkt und unserem Fahrradkino in Utopiastadt.

Auf unserer Fahrradkino-Tour treffen wir auf viele inspirierende aktive Menschen, die uns zeigen, wie wie wir nachhaltiger und vor allem auch schöner leben können. Davon möchten wir euch in unserer Doku-Reihe KLAK trifft erzählen.

Weitere KLAK trifft-Folgen:

#1 Christian Kuhtz in Kiel


Einfach nur „WOW“! Fahrradkino-Tourstopp #4 in Bonn

28.05.2018

Einfach nur „WOW“! Fahrradkino-Tourstopp #4 in Bonn

Am Freitag, den 25.5. feierten wir unseren vierten Tourstopp – dieses Mal in Bonn. Niemand hätte erwartet, dass alles so großartig werden würde! Um die 1000 Menschen kamen in Bonn in die Franziskanerstraße, die für Autos gesperrt wurde für diesen Tag und waren Teil des Straßenfestes.

Es ging dabei um vielerlei: erstens wurde das Fahrrad als nachhaltiges, klimafreundliches und platzsparendes Transportmittel zelebriert. Ein Hochrad alter Bauart fuhr mittendrin herum und löste bei einigen Menschen, die darauf probefuhren glatt Höhenangst aus. Aus alten Fahrradteilen wurden Schmuck und Gebrauchsgegenstände recycelt und die Bonner Velowerft erläuterte wie man sich ein eigenes Lastenrad baut. Zudem hing die Veranstaltung zusammen mit der Critical Mass Bonn, die für mehr Fahrräder und weniger Autos auf den Straßen kämpft. An diesem Tag verzeichnete sie den höchsten Zulauf an Mitradler*innen überhaupt: über 760 nahmen teil an dem Protest gegen die Autowelt und für nachhaltiges Mobilitätsverhalten sowie eine lebenswerte Zukunft!

Zweitens ging es um Gemeinschaft, um Nachhaltigkeit und darum zu nicht-kommerziellen Zwecken zusammenzukommen und sich wieder einmal daran zu erinnern, dass eine andere, nicht profitorientierte Art des Lebens nicht nur möglich, sondern vor allem wunderschön ist.
Drittens ging es aber auch um strukturelle Kämpfe. Aus dem Viktoriaviertel, in dem die Franziskanerstraße liegt, sollten alle Geschäfte vertrieben werden und Platz machen für ein Shoppingzentrum und großangelegte Umbaumaßnahmen, die der Profitmaximierung im städtischen Raum dienen. Ein Großinvestor kaufte sich ein und hatte mit dem Viertel viel vor. Viele Menschen gaben ihre Geschäfte auf. Doch einige andere wollten das nicht mit sich und mit ihrer Stadt machen lassen. Es gründete sich die Gewerbegemeinschaft Viktoriaviertel e.V., die begann für ihr Viertel zu kämpfen. Es geht dabei um mehr als nur den Standort des eigenen Geschäftes. Es geht um den strukturellen Kampf gegen den Ausverkauf der Stadt an Inverstor*innen, die die Stadt nicht lebenswerter, sondern profitorientierter machen. Und viele Menschen in Bonn wollen das nicht akzeptieren. So sollte mit dem Straßenfest auch ein Exempel statuiert werden. Die Überzeugung war: Auch wenn man sich mit den links-alternativen Lebensinhalten nicht identifizieren kann, gehören sie doch zur Gesellschaft dazu und ihnen dürfen nicht die Existenzgrundlagen entzogen werden. Diese Orte sind wichtig für die Entwicklung von alternativen Lebens- und Gesellschaftskonzepten. Und deshalb war das Straßenfest auch eine politische Veranstaltung, die mit einem derart großen Zulauf ein voller Erfolg war und Kraft und Hoffnung für das weitere Engagement lieferte.
Auf einer Straße, auf der sonst 30 Autos Platz zum Parken finden, fanden an dem Tag 1000 (auch tanzende) Menschen, eine Bühne und viele Stände Platz.
Auch unser Fahrradkino war ein voller Erfolg, Hunderte blieben bis zum letzten Filmchen und sogar länger, applaudierten nach jedem Film und radelten so fleißig, dass die Akkus super gefüllt waren!
Nach Bonn gehen auch wir mit gefüllten Akkus nach Hause und freuen uns über die tollen Menschen, die sich so für ihre Stadt und ein lebenswertes Leben einsetzen und so ein inspirierendes Beispiel für viele andere darstellen. Vielen Dank an euch, ihr seid unglaublich toll!


KLAK trifft...#2 Michaela in Essen

23.5.18

KLAK trifft...#2 Michaela in Essen

Da dreht sich viel ums Essen in Essen…so auch in unserer 2. Folge von KLAK trifft. Es geht ums Foodsharing und natürlich gibt’s auch Bilder vom Fahrradkino-Event auf dem Weberplatz.

Auf unserer Fahrradkino-Tour treffen wir auf viele inspirierende aktive Menschen, die uns zeigen, wie wie wir nachhaltiger und vor allem auch schöner leben können. Davon möchten wir euch in unserer Doku-Reihe KLAK trifft erzählen.

Weitere KLAK trifft-Folgen:

#1 Christian Kuhtz in Kiel


Mit dem Smoothiebike durch Utopiastadt...Fahrradkino-Tour #3 in Wuppertal

24.05.2018

Mit dem Smoothiebike durch Utopiastadt...Fahrradkino-Tour #3 in Wuppertal

Auch unser 3. Tourstopp in Wuppertal beschenkte uns mit wunderbarem Sonnenschein und tollen kreativen lokalen Partner*innen!

Wir waren am Pfingstwochenende zu Gast in der Utopiastadt, auf dem seit 2009 zweimal jährlich stattfindenden Needful Things Designmarkt.

Utopiastadt ist ein gemeinschaftlich organisiertes Projekt von Kreativen und Kulturschaffenden, angesiedelt im historischen Bahnhof Wuppertal-Mirke, direkt an der Nordbahntrasse, einer ehemaligen Industriebahnstrecke entlang des Nordhanges der Wuppertaler Innenstadt. Das aus einer Bürger*inneninitiative hervorgegangene Projekt Nordbahntrasse wurde 2014 fertiggestellt und als kombinierter Fuß-, Rad- und Inlineskater*innenweg eröffnet. Seitdem wird die ebene Trasse als Alternativroute zur für Fahrradfahrer*innen herausfordernden städtischen Topographie und als beliebtes Naherholungsgebiet innerhalb des Wuppertaler Stadtgebietes genutzt.

Utopiastadt im historischen Bahngebäude bildet mit seiner idealen Lage an der Nordbahntrasse und seinem Angebot von Cafe, Ausstellungs – und Veranstaltungsräumen, Ateliers, einer Fahrradrepair- und Ausleihstation sowie einem Coworkingspace einen ganz besonderen Ort in Wuppertal. Utopiastadt versteht sich als Keimzelle für kreative Stadtentwicklung und Labor für Utopien. Darüber hinaus bietet Utopiastadt unterschiedlichen kulturellen oder gesellschaftspolitischen Organisationen und Aktionen Raum.

Pfingstsonntag – und Montag fand auf dem Gelände von Utopiastadt der Needful Things Designmarkt statt, in dessen Rahmen wir am Sonntag unser Kino veranstalteten. Tagsüber gab es fleißig Infos, Fahrradschlauchschlüsselanhänger und schicke Siebdruckshirts bei uns am Stand. Unserer Meinung nach der beste Platz auf dem ganzen Markt, direkt neben dem Smoothie-Bike! Foodsharing Wuppertal war am Start und versorgte die Besucher*innen mit geretteten Schnittchen, Salat und frisch erstrampelten Smoothies. Mit eigener Muskelkraft wurde der Mixer angetrieben – durch die mechanische Umwandlung der Vorwärtsdrehung des Vorderrades in die Drehbewegung des Schnittmessers. Raffiniert und unglaublich köstlich!

Am Sonntag, ab 20.00 Uhr startete die Fahrraddisco in den Abend und stimmte die Besucher*innen auf das später folgende Fahrradkino ein.

Relaxt auf Liegestühlen und Pallettenbänken genossen die zahlreichen Zuschauer*innen das Filmprogramm. Neben den KLAK-Kurzfilmen wurden auch drei Filme von lokalen Filmemacher*innen gezeigt. In dem Film “du bist was du isst” von Daniel Che Hermann wird über die Essensgewohnheiten der Wuppertaler*innen berichtet. “I call it foodage” von Ayla Yildiz ist eine interessante Doku über Foodsharing. Außerdem begeisterte eine Doku über den Umzug mit dem Lastenrad “Umzug mit Fienchen” von Christoph Grothe. Dazu mehr in Kürze in unserer 3. Folge von KLAK trifft….

Schön zu sehen, dass so viele Menschen zum Kino gekommen sind. Die Batterie wurde währenddessen sogar um 11% aufgeladen, danke an die fleißigen Strampler*innen!

Es waren zwei tolle Tage. Vielen Dank an das tolle Team von Utopiastadt und alle Wuppertaler*innen die dabei waren. Gerne kommen wir wieder!